Mittwoch, 14. Juni 2017

Toro Toro Nationalpark + Sucre

Mit einem Pärchen aus dem Hostel in Cochabamba machte ich mich letzten Samstag auf die Reise zum Nationalpark Toro Toro. Nach über einer Stunde Busfahrt mitten durch die Stadt und den Straßenmarkt Cochabambas (theoretisch hätten wir durchs Fenster einkaufen können, so nah fuhr der Bus an den Ständen vorbei) erreichten wir endlich die Busstation. Da der Bus noch nicht voll war, mussten wir nochmal fast 2 Stunden warten. Am Ende legten wir zusammen und bezahlten den letzten freien Sitzplatz, damit es endlich losging. Bei insgesamt 4,50 Euro für 7 Personen durchaus bezahlbar ;)

Nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir dann in Toro Toro an und checkten sofort in einer kleinen Unterkunft mit einer wirklich sehr niedlichen alten Dame um die 90 ein. Sie war die ganze Zeit ziemlich zerstreut, dafür aber sehr süß und freundlich. Außer Abendessen war an diesem Abend nicht mehr allzu viel angesagt.

Am nächsten Tag ging es schon um 7 Uhr morgens auf zur Tourist Office, wo man mit anderen Leuten Gruppen für Touren in den Nationalpark bilden konnte. Meine Begleitung und ich trennten uns für die nächsten zwei Tage und ich war mit einem älteren belgischen Ehepaar, einer Japanerin, einer Französin, einer Britin und einem Italiener unterwegs.

An Tag 1 machten wir die “Ciudad de Itas“ und die “Umulajanta“ Höhlentour. Zuerst ging es ca 1 Stunde mit dem Jeep durch den Park, wobei wir eine wunderschöne Landschaft bestaunen durften. Die durch Erosion entstandenen runden bzw kegelförmigen Berge gibt es in Bolivien wohl nur zweimal. Wir wanderten knapp 3 Stunden durch den Canyon, kletterten teilweise auch ein bisschen, besichtigten alte Tempel im Canyon in denen die Menschen früher lebten.

Der wirklich spannende Part kam aber erst nachmittags. Nur mit einem Helm und einer Stirnlampe bewaffnet ging es in die Höhle von Umulantaja. Diese war teilweise so eng und niedrig, dass wir mehr als einmal auf allen Vieren auf dem Boden krochen, um überhaupt noch vorwärts zu kommen. An anderen Stellen seilten wir uns steile und rutschige Hänge ab, kletterten über Felsen oder liefen durch flache Wasserflächen. Einmal drehte ich mich etwas schief in einen Spalt und blieb fast stecken :D Zum Glück aber nur fast. Platzangst durfte man dort aber definitiv nicht haben.

Gegen Abend waren wir dann wieder zurück und ich fiel schon kurz vor 9 Uhr abends ins Bett.

Am zweiten Tag ging es wieder früh los und wir wanderten durch ein schönes Tal zum Canyon “El Vergel“. Die Tour endete an Wasserfällen, deren Wasser aber leider viiiiel zu kalt zum Schwimmen waren. Für mich als Warmduscher nicht machbar.

Ach ja und der Nationalpark ist übrigens berühmt für seine Dinosaurierspuren, die man überall bewundern kann.

Da ich nachmittags schon wieder weiter ziehen wollte, kapselte ich mich gegen Mittag von der Gruppe ab und machte mich auf den Rückweg. Nach 20 Minuten der absoluten Orientierungslosigkeit und einem kurzen Panikanfall fand ich dann glücklicherweise den richtigen Weg durch den Fluss zu den Treppenstufen Richtung Canyon und Dorf. Auf maps.me kann man sich leider auch nicht immer verlassen...

Relativ schnell fanden sich dann diesmal andere Mitfahrer und es ging wieder los. 4 Stunden später waren wir da und ich kaufte mir mit einer Französin, die dasselbe vorhatte wie ich, ein Busticket nach Sucre. Für ca 5 Euro ergatterten wir ziemlich gute und bequeme Schlafsitze, die man fast um 180 Grad kippen konnte. 8 Stunden später kamen wir dann etwas zu früh (ja, das gibts hier auch!) in Sucre an.

Kurz im Hostel eingecheckt, und schon starteten wir unser Sightseeing Programm. Hauptplatz Plaza 25 de Mayo, etliche Kirchen, Markt, Casa de la Libertad (Museum über die Geschichte Boliviens) und ein Museum über Dinosaurier. Unterwegs gabelten wir noch einen Italiener auf, der sich abends vor dem Kochen im Hostel aber wieder verabschiedete. Also aßen wir unseren Nudelgemüsesalat eben allein, blieb schon mehr für uns :)

Am nächsten Tag lief ich dann nur etwas durch die Stadt, sonnte mich im Innenhof des Hostels und chillte. Und bereitete mich innerlich auf garantiert ziemlich anstrengende Tage vor, aber dazu mehr im nächsten Post...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen