Mein letzter Post ist nun schon etwas länger her, weshalb ich euch mal wieder auf den neusten Stand bringen möchte.
Nachdem ich auf dem Titicacasee rumgeschippert bin, verbrachte ich einige Tage in La Paz, der Hauptstadt Boliviens. So sehr ich Wochenendtrips in europäische Städte liebe, umso mehr hasse ich asiatische und mittlerweile auch südamerikanische Großstädte. La Paz ist einfach zu beschreiben: groß, laut und dreckig (angeblich auch gefährlich, aber mir ist wie immer nichts passiert).
Trotzdem blieb ich für insgesamt 4 Tage, da ich die liebe Laura aus meinem Sprachkurs in Cusco dort wiedertraf und die meiste Zeit mit ihr verbrachte. Wir gingen auf den Markt, genossen den Ausblick von einer die Stadt überquerenden Seilbahn aus, gönnten uns leckere Enchiladas beim Mexikaner und quatschten viel. So ging die Zeit dann doch wieder recht schnell rum.
An einem dieser 4 Tage machte ich eine Mountainbiketour zur “Death Road“ (nicht erschrecken wenn du das übersetzt hast Mama^^). Angeblich ist das die gefährlichste Straße der Welt, da der Weg teilweise nur ca 3 m breit ist, teils steile Hänge hinunter geht und allgemein in einem sehr schlechten Zustand ist.
Ich hatte natürlich mal wieder den Jackpot gezogen und machte die Tour an einem der wohl regenreichsten Tagen des Jahres. Sprich: nach 5 min war ich mal wieder bis auf die Unterwäsche nass (deja-vu vom Machu Picchu), die Mountainbikes rutschten auf der Straße hin und her und verlangten all unsere Kraft um sich ausbalancieren zu lassen, durch den Wind und Regen sah man kaum etwas, der Matsch sprang einem geradezu ins Gesicht, es war bewölkt d.h. kein Ausblick in das eigentliche wunderschöne Tal und ja, die allgemeine Stimmung war definitiv schon mal besser.
Bis auf 2 Totalausfälle (ein Sturz und ein Mädchen mit der Höhenkrankheit), zogen wir anderen aber alle die Tour durch und wurden während der letzten Stunde von insgesamt 4 sogar noch mit Sonne und gutem Ausblick belohnt. Wenigstens etwas :) Und ich kann sagen, dass ich die Death Road gefahren bin, eines der “Must-Do's“ in Südamerika.
Danach hatte ich dann aber wirklich genug von der ewigen Kälte und dem Regen, weshalb ich mich zu einer 17stündigen Busfahrt in den Dschungel entschied. Obwohl ich im Internet mehrere Berichte über den “Höllentrip“ las, konnte ich erstaunlicherweise gut schlafen und wurde nur einige Male wach, als unser Bus im Schlamm stecken blieb. Irgendwie ging es dann aber immer weiter. Einmal blieben wir auch abrupt stehen, drehten um und fuhren im Schneckentempo die Strecke der letzten Viertelstunde ab. Einige Leute schauten aus dem Fenster und es schien, als suchten wir etwas. Nur was?
Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass wir eines der Frontteile des Buses verloren hatten :D Als es nach einer knappen halben Stunde nirgendwo auffindbar war, fuhren wir einfach ohne das Teil weiter. War also anscheinend nicht so wichtig^^
In Rurrenabaque angekommen erwarteten mich tropische 35 Grad, strahlender Sonnenschein und sehr freundliche Menschen (leider nicht der Normalfall bisher in Bolivien). Alle waren sehr gechillt und entspannt, genau mein Ding also :) Mein Hostel hatte einen Pool, in dem es sich super baden ließ und ich entdeckte gleich am ersten Morgen eine von einem Franzosen geführte Bäckerei mit den (fast) besten Pain au chocolats, die ich je gegessen hatte! Besser konnte es nicht beginnen!
Am nächsten Tag startete ich dann eine 3tägige Tour in die Pampas, ein Feuchtgebiet im Dschungel bzw Nationalpark Madidi. Am ersten Tag schipperten wir (2 Schweizer, 2 Holländer, 1 Brite und ich) mit unserem Boot über den Fluss und hatten bei bestem Wetter die Möglichkeit, verschiedenste Vogelarten, Schildkröten und Krokodile zu bewundern. Abends wurden wir in unserem Camp sehr gut bekocht, spielten Karten und hatten eine gute Zeit.
Leider änderte sich dies (mal wieder) am zweiten Tag und es regnete vom Morgengrauen an bis nach dem Mittagessen so stark, dass wir außer Kartenspielen und essen nichts machen konnten. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit mir...
Nachmittags machten wir uns dann aber trotzdem auf den Weg zum Piranhas fischen. Ich fing sogar gleich 2 Stück! Die Piranhas gab es dann abends zum Abendessen.
Nach Einbruch der Dunkelheit ging es dann auf Krokodilexkursion. Bei Nacht leuchten deren Augen nämlich orange oder rot, je nach Gattung.
Am nächsten Mittag ging es dann auch schon wieder zurück nach Rurrenabaque. Zuvor fuhren wir aber noch zum Delfin-Spot. Manchmal hat man das Glück und kann dort mit den Delfinen schwimmen. Welch Wunder, als wir dort waren, sahen wir zwar vom Boot aus mehrere Delfine (ging nur immer zu schnell, weshalb ich kein gutes Foto habe), aber als wir im Wasser waren, hatten sie wohl Angst vor und und hielten mächtig Abstand. Trotzdem ein cooles Erlebnis, da wir uns danach noch auf Reifen vom Boot ziehen ließen, was sehr viel Spaß machte!
Abends zog ich dann in das Zimmer der beiden Schweizer mit ein und wir verbrachten mit einigen anderen Travellern einen gemütlichen Abend bei superleckerer Pizza (Pizzeria gehört einer Italienerin, die ausgewandert ist).
Den nächsten Tag über verbrachte ich mit Telefonaten in die Heimat, essen und etwas chillen, bevor es abends mit dem Nachtbus wieder nach La Paz ging. Diesmal blieb ich aber nicht über Nacht, sondern fuhr direkt weiter nach Cochabamba. 27 Stunden Busfahrt :( Vom Busfahren hab ich jetzt erstmal wieder genug, deshalb bleibe ich insgesamt 10 Tage hier. Die Stadt ist zwar wieder etwas größer und recht laut, aber mein Hostel ist etwas außerhalb und sehr schön und sehr ruhig gelegen. Hier mache ich zum ersten Mal ein Workaway, d.h. ich kümmere mich ums Frühstück für die Gäste, räume danach bisschen auf und kann als Gegenleistung umsonst dort übernachten und essen. Nein, keine Angst, mir ist das Geld noch nicht ausgegangen ;) (die erste Frage meiner Mutter^^). Aber mir macht es Spaß für ein paar Stunden am Tag etwas zu tun zu haben und ab Mittag hab ich dann sowieso Freizeit, weshalb das ein ganz gutes Arrangement ist.
Gerade liege ich jetzt in der Hängematte, höre etwas Musik, sonne mich und genieße meinen Obstsalat mit Naturjoghurt (für den ich gestern 1 Stunde!!! durch die Stadt gelaufen bin, da die Bolivianer sonst nur so überzuckerten Fruchtjoghurt essen). Am Dienstag hab ich frei, dann werde ich einen Ausflug zu einem Wasserfall in der Umgebung machen. Gestern war ich nachmittags mit einem deutschen Pärchen plus supersüßem Kind und einem anderen Deutschen (aus der Nähe von Pforzheim^^) im Zentrum. Wir gönnten uns einen Kaffee, schlenderten über den Markt, und kauften fürs Abendessen ein, das wir uns in der Hostelküche zubereiteten. Bei einem Gläschen Wein ließen wir dann gemütlich den Abend ausklingen. Heute sind sie leider schon gefahren, der kleine Max fehlt mir ja fast schon ein bisschen, er war wirklich goldig. Ansonsten hänge ich abends immer mit den Gästen vom Hostel ab und genieße die Ruhe und das Leben an sich :)
Hasta luego! :)
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