Samstag, 17. Juni 2017

Bei den Minenarbeitern in Potosi

Als kurzen Zwischenstopp auf dem Weg von Sucre zur Salzwüste in Uyuni bot sich das kleine, aber doch recht süße Städchen Potosi gut an. Es ist wie Sucre ein Unesco Weltkulturerbe, was auf schöne, alte, und gut erhaltene Kolonialbauten hindeutet. Durch Zufall traf ich dort die Französin aus Sucre wieder, sowie weitere Leute aus dem letzten Hostel.

Nach einer sehr warmen und entspannten Nacht (die erste Heizung in Bolivien!!!) machte ich am nächsten Vormittag eine Tour zu den Minen Potosis, wofür die Stadt landesweit bekannt ist. In Begleitung von einem Minenarbeiter läuft man in typischer Arbeitskleidung über 2 Stunden durch die Minen, hilft den Arbeitern etwas, verteilt die vorher gekauften Geschenke (wir haben jeder eine Flasche Saft und Kokablätter geholt) und hat die Möglichkeit Fragen über deren Arbeit zu stellen. So cool das Ganze war, umso froh war ich dann aber doch endlich wieder draußen an der frischen Luft zu sein. Mit Platzangst darf man wirklich in keine Mine gehen! Teilweise liefen wir nur gebückt durch die Gänge, quetschten uns an Minenwägen vorbei, kletterten über Steine und sogar einen Zaun. Die Luft wurde mir irgendwann auch etwas knapp, vielleicht war das aber auch nur Einbildung oder die beklemmende Enge.

Nachmittags machten wir uns dann an die weitere Reiseplanung. Zwei Jungs aus der französischen Schweiz wollten genauso wie ich die allseits berühmte 3tätige Tour durch die Salzwüste machen.
Lacht jetzt nicht, aber ich hatte schon wieder Pech.
Aufgrund des frühen Wintereinbruchs und die damit verbundenen Schneestürme im Süden Boliviens und Norden Chiles war ein Großteil des Nationalparkes rund um die Salzwüste geschlossen und man konnte nur 1-2 Tagestouren machen. Juhu.

Das Schicksal meinte es dann aber doch gut mit uns. Wir trafen eine Holländerin, die gerade von einer 4 Tagestour zurückkam, die aber ganz im Süden Boliviens startete und eine andere Route beinhaltete. Angeblich atemberaubend und nicht zu verpassen. Also nichts wie los!

Noch am selben Abend machten wir uns also los nach Tupiza, checkten gegen Mitternacht im Hostel ein (die wohl kältesteste Nacht bisher!) und planten am nächsten Morgen unsere Tour. Wir fanden noch zwei Neuseeländerinnen, die sich uns anschlossen und formierten die Tour so um, dass wir sogar 5 Tage unterwegs waren (inkl Vulkanbesteigung).

Um den freien Tag bis zum Beginn der Tour zu überbrücken, buchten wir zusammen mit einigen Jungs aus England einen Ausritt. Beste Entscheidung! Ich hab richtig gemerkt, wie mir das Reiten gefehlt hat und außerdem hab ich so gut wie nichts verlernt. Ist echt wie Fahrradfahren. Oli, einer der Schweizer, und ich hatten die “crazy horses“ und hatten teilweise etwas Mühe die Pferde unter Kontrolle zu halten. Dafür wurden wir aber mit viel Temperament, einem super Ausritt mit viiiiel Galopp und atemberaubenden Landschaften belohnt. Super!

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