Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, freundete ich mich mit einer Engländerin an, die dieselben Reisepläne wie ich hatte.
Nachdem mich eine kleine Welle von Pech überkam (ich bin krank geworden; der Hund im Hostel pinkelte regelmäßig in mein Zimmer, aber nur in meins; während der zweiten Weintour in Mendoza brach mir ein Stück Backenzahn ab; gerade als wir unser Busticket kaufen wollten fiel der Strom im Busterminal aus; ich hatte meine Flipflops im letzten Hostel verloren; im Bus zu den Thermalquellen setzte ich mich in einen Kaugummi und ruinierte mir meine bequemste Hose...), machten wir uns gemeinsam auf den angeblich 7stündigen Weg nach Santiago de Chile.
Der Grenzübergang stellte sich allerdings als etwas langwieriger und komplizierter heraus als vorher gedacht...
Nach einer spektakulären 4stündigen Busfahrt trennte uns nur noch ein großes Gebäude, das als Grenzübergang diente, vom chilenischen Festland. Weshalb auch immer, aber wir mussten weitere 4 Stunden im Bus vor diesem Gebäude warten. Währendessen vertrieben wir uns die Zeit mit schlechten Filmen, die im Bus liefen, und damit, unser restliches Essen zu verspeisen. Wichtig zu erwähnen ist nämlich, dass nach Chile keinerlei frische/offene Nahrungsmittel und Getränke importiert werden dürfen. Ziemlich doof, wenn man reist und eigentlich immer ein paar Kochutensilien dabei hat.
Als das Wunder endlich geschah und wir die Grenzkontrolle betreten durften, mussten wir uns zuerst in 2 Reihen aufstellen. Ich fühlte mich wie im Knast. Vor uns Metalltische, auf die wir unsere Handgepäckstücke legen mussten, die anschließend durchsucht wurden. Das andere Gepäck wurde währenddessen durchleuchtet. Nach einer weiteren Stunde Schlange stehen hatte ich dann aber endlich den chilenischen Stempel in meinem Pass! Juhu :)
In Chile angekommen gönnten Phoebe uns sehr leckeres Ceviche (roher, mit Limetten marinierter Fisch mit Zwiebeln und Mais) sowie den altbewährten Pisco Sour. Chilenen und Peruaner streiten sich seit Lebzeiten darüber, wer den besseren hat, aber ich finde, Peru ;) Der chilenische war trotzdem lecker und so ließen wir den Tag feuchtfröhlich ausklingen.
Ach ja, dann war da ja noch das Problem mit meinem abgebrochenen Zahn, das ich nicht länger ignorieren konnte. Meinen ersten Tag in Chile verbrachte ich deshalb beim Zahnarzt. Zuerst ging ich zum nächst gelegenen Zahnarzt-Center, in dem mich aber ein leider recht inkompetenter Arzt behandelte und ich deshalb schnell flüchtete. Außerdem kommunizierten wir nur über Google Translator, da ich seinen chilenischen Akzent in Spanisch nicht verstand und sein Englisch grottenschlecht war...
Zum Glück hatte einer der Jungs im Hostel einen Freund, der als Zahnarzt arbeitete und zufällig an diesem Tag noch einen Termin frei hatte. Perfekt. Marcelo war dann auch super kompetent, nett, jung, witzig, charmant, attraktiv.... ach und nebenbei reparierte er auch noch meine abgebrochene Zahnfüllung und verhalf mir so zu einem neuen strahlenden Lächeln ;) Zu solch einem Zahnarzt könnte ich öfters gehen :) Das einzig doofe war, dass ich so viel Betäubung brauchte wie ein Elefant und mein Mund 6 Stunden nach Ende der Behandlung (!) immer noch taub war. Essen war deshalb etwas schwierig, aber glücklicherweise nicht unmöglich^^
Am nächsten Tag nahmen wir an einer Free Walking Tour teil, die uns an Streetart, bunten Häusern, Märkten, Kirchen, Parks und anderen Sehenswürdigkeiten der chilenischen Hauptstadt vorbeiführte. Während der Tour lernten wir eine ziemlich nette Schottin kennen, die sich uns die nächsten 2 Tage anschloss.
Nach der Tour gingen wir in ein uns empfohlenes Restaurant essen und hatten einen typischen chilenischen Eintopf. Sehr lecker. Nur der Pisco Sour war so stark, dass wir danach schon angetrunken waren, trotz des Essens. Nichts wie weiter also. Der nächste Stop war eine Bar mit einem bekannten Getränk namens “Erdbeben“ (Terremoto). Der Name hatte seine Bedeutung... 500 ml billiger Wein, ein spezieller Sirup und Ananaseis zeigten ihre Wirkung und so hatten wir 3 Stunden und insgesamt 1 l Terremoto später ganz viele neue Freunde :D Ein sehr witziger Tag!
Tags darauf mussten wir die überflüssigen Kalorien natürlich wieder abtrainieren und bestiegen den Cerro San Cristobal, auf dem eine riesige Statue auf uns wartete. Leider konnten wir dem leckeren Kuchen im Cafe nebenan danach nicht wiederstehen, weshalb das mit den Kalorien abtrainieren leider nicht so funktioniert hat... Aber nun gut, wir sind ja alle schließlich im “Urlaub“.
(Die Pizza, den Wein und den Pisco Sour abends erwähne ich besser nicht...:D)
Leider flug Phoebe dann zurück nach England, was sehr schade war. Ich machte mich auf den Weg nach Valparaiso, um meine letzten Tage in Chile noch auszukosten, bevor es dann nächste Woche wieder nach Argentinien geht und ich für 3 Wochen mit Claudia unterwegs bin :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen