Spontan wie ich doch immer gerne bin, entschied ich Mittwoch Nachmittag am gleichen Abend noch den Merapi zu besteigen. Der Merapi ist einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Indonesiens. Rund 50 km von Yogya entfernt steht und brodelt er vor sich hin. Normalerweise bricht er alle 4 Jahre aus - das letzte Mal im Herbst 2010, demzufolge müsste es bald mal wieder soweit sein. Zum Glück bin ich dann schon wieder daheim ;)
In einer Gruppe mit 9 Jungs aus Deutschland, Malaysia und Kanada sowie 3 Guides habe ich mich an den wirklich anspruchsvollen und mühsamen Aufstieg getraut. Eigentlich ist wandern nicht so mein Ding und ich kann mir wirklich besseres vorstellen als nachts um 1 Uhr zu wandern anzufangen, aber wenn ich schon mal in einem Land bin, das mehr als 100 Vulkane hat, kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen! Als einziges Mädchen mit einer leider nicht allzu guten Kondition bin ich im hinteren Teil der Gruppe gelaufen und hatte zum Glück genügend Männer um mich die die ganze Zeit auf mich aufpassten, mir bei schwierigen Wegen und Pfaden halfen und stets um mich besorgt waren. War ja schon fast süß :D Ich hatte auch sozusagen einen Guide für mich alleine, da er die ganze Zeit vor mir lief und mich beim Abstieg 90 % der Zeit gestützt hat, damit ich nicht ständig ausrutsche (was ich aber trotzdem ungefähr 100 Mal bin^^ Inklusive einem komplett aufgeschürften und verkratzen Schienbein...yippie...). Einige Stunden zuvor hatte es nämlich ziemlich stark geregnet. Hätte ich doch lieber vorher mal über den Kauf von geeigneten Wanderschuhen nachgedacht... Naja zu spät.
Die 4 Stunden Hochlaufen haben sich letztendlich total gelohnt! Das letzte Stück bis zum Krater war wirklich die Hölle, da meine Beine am Arsch waren, meine Klamotten nass geschwitzt waren und ich deshalb ziemlich fror, es ziemlich ziemlich steil hochging und der Weg nur aus Sand und Asche bestand weshalb man so gut wie keinen Halt hatte. Oben angekommen bot sich mir jedoch ein unglaublicher Ausblick, der die ganzen Strapazen wert war, und die Glücksgefühle überwogen den Schmerz und die Anstrengung. Wir waren passend zum Sonnenaufgang oben angekommen. Ich stand über den Wolken, bestaunte die aufgehende Sonne und genoss den Blick auf die anderen 7 Vulkane in der Umgebung. Atemberaubend!
Ein zweites Mal würde ich auf keinen Fall den Merapi besteigen, aber für ein Mal kann ichs auf jeden Fall jedem empfehlen!
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