Gleich zu Beginn als Warnung: Das hier wird ein langer Post! Dieses Mal war ich nämlich 2 Wochen unterwegs und da Sulawesi die bisher vielfältigste Insel Indonesiens ist, auf der ich war, gabs viel zu sehen und zu erleben und dementsprechend jetzt auch zu erzählen ;)
Kristina, Doro, Nadja und ich freuten uns wie kleine Kinder auf den Urlaub in Sulawesi, da wir im Voraus schon so viel Tolles darüber gehört hatten und uns außerdem schon einen super Plan zurecht gelegt hatten, was wir in dieser Zeit alles machen würden. Zwar klappte nicht alles so perfekt wie wir uns vorher ausgemalt hatten (z.B. die Busfahrten, siehe später), jedoch haben wir im Groben alles gemacht und waren überall dort, wo wir auch hinwollten!
Kaum in Makassar angekommen, saßen wir auch schon im Nachtbus nach Rantepao, der uns vom Süden der Insel Richtung Norden bringen sollte. Der Bus war der wohl komfortabelste, den ich in meinem Leben bis jetzt gesehen hatte! Richtig geil, mit dick gepolsterten Sitzen, Decke, Kissen und man konnte praktisch liegen.
Nach 11 Std in Rantepao angekommen gings sofort ins Riana Guesthouse, wo wir 2 Nächte blieben und mit dem Besitzer des Guesthouses Touren zu einer traditionnellen Beerdigung, den Totengräbern und einen Trek durch die Reisfelder und die atemberaubende Landschaft des Tana Toraja-Hochlandes machten.




















Dann dachten wir eigentlich, dass wir innerhalb von knapp 2 Tagen nach Ampana kommen könnten. Ampana liegt noch weiter nördlich und ist der Hafenort, von dem aus alle Fähren auf die Togian Inseln abfahren. Tja, Betonung liegt auf "dachten". Im Endeffekt hat es eher 3 Tage gedauert, da die Busfahrten doch länger und vorallem viel anstrengender waren als vorher ausgemalt. Da ich am Vortag wohl auch irgendwas Schlechtes gegessen hatte, war mir am Morgen der Abfahrt von Rantepao total schlecht. Ohoh, das hieß nichts gutes, wenn mir schon mal schlecht ist. Mir ist nämlich so gut wie nie schlecht, da mein Saumagen normalerweise alles verträgt. Tja, die Asiaten habens dann aber doch geschafft, was heißt dass ich schon nach 5 Minuten Busfahrt angefangen hab zu kotzen, und das leider nicht nur einmal.... :D Der armen Doro wurde davon wohl so schlecht, dass sie mitgemacht hat und wir uns mit gegenseitig Plastiktüten und Tempos reichen abwechseln konnten. Jedoch waren wir nicht die einzigen - dem halben Bus gings nicht so gut, was in einen nicht sehr angenehmen Geruch, interessante Würgegeräusche (insbesondere von unserem neuen Freund, dem "Kotzbrocken") und einen enormen Verbrauch an kleinen schwarzen Plastiktüten resultierte.
Als nächstes kam dazu, dass die Indos mal wieder einfach null organisiert waren. Es waren nämlich zu bestimmten Zeiten gewisse Straßen gesperrt. Anstatt dass wir die Pausen so legten, dass wir die Sperrzeiten umgehen konnten, mussten wir einfach jedes Mal warten, weil der Fahrer anscheinend nicht so weit denken konnte... Naja, daran haben wir uns hier mittlerweile schon gewöhnt, dass die Indos nicht so gerne mitdenken und einfach alles akzeptieren, so wie es ist. Egal ob mans ändern kann und ein besseres Resultat am Ende erhält wenn mans ändert - nein, es wird einfach alles akzeptiert und nicht in Frage gestellt. Darauf freu ich mich schon wieder in Deutschland, wenn einfach alles insgesamt strukturierter, durchdachter und besser organisiert ist. Ach ja, irgendwie schlagen die deutschen Wurzeln schon durch...
Mit 2 oder 3 Stunden Verspätung kamen wir dann endlich in Tentena an, wo wir uns zusammen mit einem holländischen Pärchen und einem Polen ein wirklich traumhaftes Homestay direkt auf dem Lake Poso organisiert hatten. Danke hierbei an Michael, der das einzig wirklich funktionierende Handy und genügend Nerven hatte, sich nach 17 Stunden Fahrt mitten in der Nacht um die schönste Unterkunft zu bemühen ;)
Zu siebt arrangierten wir dann auch einen Tag später einen Minibus, der uns nach Ampana zur Fähre fuhr. Die armen mussten auf dem Weg unsere Singkünste ertragen, da uns außer Singen und irgendwelche kleinen Spielchen nichts einfiel zum Zeitvertreiben.
Unser Homestay in Ampana war zwar voller Moskitos, doch nur 5 Minuten zu Fuß vom Hafen entfernt und Mr. Eddy - ein Angestellter dort - gab uns allen ne gratis Fuß, Arm und Kopfmassage :D War also ganz geil.
Abends gingen Michael, Kristina, Nadja und ich noch ein bisschen los um zum Karaoke zu gehn und ein Bierchen zu trinken. Nach kurzer Suche fanden wir ein Open Air-Karaoke, was von der Location her ziemlich geil war. Die Bedienung war auch nicht schlecht... Sie oder Er (oder Es?) war total aufgedreht, erzählte uns von ihrem Dasein als Ladyboy und war richtig witzig und aufgedreht! Den Abend werden wir wohl alle nicht so schnell vergessen... Genauso wie Lady Harbour, die Frau vom Touribüro, die zwar hilfsbereit aber schon fast ein bisschen zu aufdringlich war und uns sogar übers Mikro hinterherrief, dass wir am nächsten Morgen rechtzeitig zur Fähre kommen sollten^^
Am nächsten Morgen nahmen wir um 10 Uhr die Fähre nach Kadidiri, wo wir nach ca. 5 Stunden Schifffahrt ankamen.
Auf Kadidiri angekommen zogen wir jeweils zu zweit in einen kleinen Bungalow ein, der zusammen mit 3 Mahlzeiten täglich nur 100k IDR pro Person kostete (ca. 6 Euro). Das war für die nächsten 4 Tage unser Zuhause :)
Jeden Tag organisierten wir Schnorcheltrips, bei denen wir immer mindestens zu sechst in nem Boot mit Fahrer unterwegs waren. Der Kerl von unserem Homestay, der uns bei den Schnorcheltrips begleitete war außerdem Fischer, was heißt dass er während wir schnorchelten nebenher fischte. Bewaffnet mit seinem Fischerstab besorgte er uns das Mittagessen. Beim ersten Ausflug gabs den Fisch sofort im Anschluss als Fish-Barbecue am einsamen Strand frisch zubereitet. Genial!
Die Schnorchelspots waren sooooooooooooo toll!!! Nichts im Vergleich zu dem, wo wir bis jetzt waren. Korallen in rot, gelb, grün, orange, gelb sowie Schwärme von Fischen in jeglichen Größen, Formen und Farben haben uns genauso fasziniert wie die Schildkröten und Delfine, die wir gesehen haben. :) Unglaublich! <3
Nach 4 Tagen im Paradies und vielen neuen Bekanntschaften mit coolen Leuten aus Österreich, Frankreich, der Schweiz, Wales und Kanada gings schweren Herzens wieder zurück nach Ampana und damit einen Schritt näher Richtung Heimat. Nochmal eine lange Busfahrt später - diesmal aber im relativ komfortablen Minibus zu neunt - kamen Doro, Kristina und ich in Poso an, von wo aus wir am folgenden Tag zurück nach Yogya fliegen sollten. Nadja und Michael hatten uns schon einen Tag vorher verlassen, da sie schon frühere Flüge gebucht hatten.
In Poso selbst gab es im Prinzip rein gar nichts zu sehen oder zu tun - die wohl langweiligste Stadt der Welt. Nicht mal ein Kino gabs dort. Aber nen Flughafen... Nach fast unendlicher Suche und einer am Ende doch recht witzigen Taxifahrt ließ uns der Taxifahrer in einem Spa raus. Wenn man nicht mehr weiterweiß: Spa geht immer!!! :) Das Spa war nagelneu und hatte wegen der erst kürzlich angestandenen Eröffnung nen nicht zu verachtenden Rabatt, weshalb wir im Endeffekt jeder nur 4 Euro für eine 90 minütige Behandlung mit Fußreflex-, Arm-, Kopf- und Rückenmassage zahlten, noch dazu in einem ziemlich luxuriösen und angenehmen Ambiente. Hätte schlechter kommen können ;) Indonesien ist in der Hinsicht wirklich ein Paradies für Frauen - die regelmäßigen Spabesuche vermisse ich jetzt schon!! :(
Und schwupps, war unser Urlaub auf Sulawesi schon vorbei. Wir haben so viel erlebt, hatten so viel Spaß und waren an einigen der schönsten Spots Asiens :)