Samstag, 1. März 2014

Solo (Surakarta)

Da dieses Wochenende mal nicht sooo viel für die Uni zu tun ist (ja, ansonsten muss man echt was machen - assignments, Präsis, irgendwelche anderen Paper...), dachten wir uns, dass wir mal wieder nen Ausflug machen könnten. Los gings also in die 60km entfernte Stadt Surakarta, kurz Solo genannt. Für umgerechnet ca. 60 Cent pro Strecke haben wir den Zug in die nach Yogyakarta zweittraditionsreichste Stadt Javas genommen. Dort angekommen ist uns erstmal aufgefallen, dass es Gehwege gibt! Was man in Yogya leider sehr vermisst. Darum kann/sollte man in Yogya auch wenn möglich nur mit dem Roller oder Auto unterwegs sein, da man als Fußgänger praktisch auf der Straße laufen muss und ich das bei dem Verkehr nicht unbedingt empfehlen würde ;)
Solo ist auch eine sehr saubere und aufgeräumte Stadt und vorallem nicht so überfüllt und busy. Zusammen mit den vielen Bäumen und Pflanzen haben wir auf jeden Fall schon mal einen sehr positiven Eindruck erhalten.

Als erstes haben wir uns im Sultanspalast Mangkunegaran eine Führung von einer total netten Indonesierin mit überraschend guten Englisch- und sogar auch Deutschkenntnissen geben lassen. Da sie anscheinend Gewürze nach Deutschland exportiert, kann sie ein paar Brocken deutsch. Der Palast an sich ist ganz hübsch - der Garten und das Wohngebäude des Sultans, der dort mit seiner Familie lebt, aber noch schöner meiner Meinung nach. Der Sultan hat zwar noch seinen Titel, hat aber keinerlei politische Macht o.ä. und geht auch einem ganz normalen Beruf nach, da man allein vom Sultan-Sein wohl doch nicht leben kann^^
Gegen Ende der Führung kam - wie ungefähr immer bei solchen Führungen - der obligatorische Stop bei zwei alten, indonesischen Omas, die Kräuter, Gewürze und anderes jegliches Zeug verkauften. Wir dachten halt, dass wirs uns aus Höflichkeit mal für ein paar Minuten anhören, aber dann weitergehen. Dann aber erzählte uns unsere Führerin was von zauberhaften Pillen, durch die sie vor 2 Jahren anscheinend über 15 kg verloren hätte... Natürlich ohne Sport oder Diät usw. "Naja was solls" dachten wir uns und haben uns gleich mal Pillen für einen Monat gekauft. 5 Euro war mir die Hoffnung auf 4 kg weniger dann schon wert :D We'll see what happens.





Der Batik-Markt "Klewer" ist der wohl größte Batikmarkt ganz Indonesiens. In unendlich vielen kleinen und verwinkelten Gassen wird dort Batik jeglicher Art verkauft. Für knappe 2 Euro habe ich ein schönes, knielanges, schwarz-weißes Kleid erstanden, dass ich glaub nächste Woche mal an die Uni anziehen werde. Leider habe ich nämlich allgemein ein bisschen falsch gepackt und zu wenig schulter- und kniebedeckende Klamotten mitgenommen. Da die Indos ja alle totale Bohnenstangen sind, ist meine Figur natürlich auch nicht unbedingt indonesischer Standard und mein Hintern hat mir schon einige Male beim Shoppen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Kleid passt aber sehr gut :)






Da uns der ganze Trubel und die Hitze auf dem Batikmarkt aber echt fertig gemacht haben, wollten wir weiter. Nächster geplanter Stop war der Freizeit- und Vergnügungspark Solos, der aber leider erst am Abend aufgemacht hat. Darum sind wir gleich weiter zu nem Warung was essen gegangen. Total fertig von der Hitze haben wir dann erst noch nen Schlenker durch Chinatown gemacht und haben uns dann mit 2 Rikschas zum Bahnhof kutschieren lassen. Der Fahrer von Maria und Amelie sah so mager aus, dass ich ihm am liebsten was zum Essen in die Hand gedrückt hätte. Ein Wunder, dass er überhaupt noch die Rikscha fahren konnte. Solche dürren Leute gibts aber leider oft hier - keine Ahnung, ob das genetisch so veranlagt ist, die Leute aufgrund der Hitze immer so wenig essen oder manche wirklich einfach arm sind und nicht genügend Geld haben. Wenn man dann bedenkt, dass man in Indonesien schon für 50 Cent - 1 Euro ein komplettes Essen mit Getränk bekommen kann, ist das umso trauriger. Darum gehen wir immer schön 2mal täglich essen - meistens in Warungs und nicht in so großen Ketten - und kurbeln die Wirtschaft ein bisschen an. Nebeneffekt dabei: Wir müssen nicht kochen. Werde ich hier wohl für die nächsten 6 Monate so beibehalten. :)



Fazit:
Solo ist ein total süßes Städtchen, das auf jeden Fall mal einen Besuch wert ist! Wir werden wohl nochmal hingehn, dann aber eher gegen Abend, da nachmittags aufgrund der Hitze ziemlich viel geschlossen ist.

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