Sonntag, 18. Mai 2014

Besuch von Bekka aus Jakarta

Am Wochenende hatte ich dann Besuch von Rebekka, die normalerweise mit mir in Pforzheim studiert, aber seit April in Jakarta jetzt ihr Praxissemester macht. 

Tag 1:

Das Wochenende fing mit einem Besuch auf einem traditionellen Markt in Yogya an, den wir mit unseren Bahasa-Lehrerinnen Novi und Naris besuchten. Dort werden jeden Tag überwiegend vormittags jegliche Arten von Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Gewürzen verkauft. Auf die Hygiene achtet niemand so wirklich. Ich hab echt Glück, dass ich bis jetzt noch nie krank war oder Probleme mit dem Essen hatte, da das hier im Prinzip echt schnell gehn kann. Fleisch und Fisch wird ungekühlt den ganzen Tag in der Sonne gelagert, Plastikhandschuhe hat keiner und ob die Oberflächen auf denen die Lebensmittel einfach so rumliegen geputzt und desinfiziert sind, bewage ich auch zu bezweifeln... Indonesien halt ;)















Nachdem alles auf der Einkaufsliste abgehakt war, gings ab nach Hause zum Kochen. Das erste Mal, dass wir in unserer Küche gekocht haben! Nach fast 4 Monaten! :D
Es hat seeeehr viel Spaß gemacht und auch richtig lecker geschmeckt!


 Claudia, Amelie und Bekka beim Ca Kangkung schneiden (Gemüse)

 Claudia war für den Nachtisch, die Bananen Gorengan, zuständig. Die nach Honig schmeckenden Mini-Bananen werden zuerst in mundgerechte Stücke geschnitten und anschließend mit einer speziellen Masse in der Pfanne fritiert. Enak sekali!

Links im Topf schmort unser Hühnchen bzw. Ayam. Rechts in der Pfanne brät das Tempe. 

Ich beim Tempe zubereiten. 

Get on the floor, Amelie... :D
Auf dem Boden lässt sich die süß-scharfe Sambal Soße halt doch einfacher zerstampfen und zubereiten. 

Alle waren fleißig am Werk. 

Voila, unser Werk! War sehr lecker!



Nach einer kurzen Pause fuhren Maria, Hannah, Bekka und ich zum Borobudur. Der hinduistische Tempel ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen Javas und Indonesiens. 
Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir an, weshalb wir einen super Ausblick hatten und schöne Fotos machen konnten. 












Tag 2:

Morgens gings mal wieder zum traditionellen Java-Dance zum Kraton. Beeindruckt mich mittlerweile nicht mehr, aber für Besuch ist es ganz interessant und sehenswert finde ich, da die Kostümer schön sind und es was Besonderes ist.  

Danach gings zum Sunday Brunch ins Hyatt Hotel, was mittlerweile eines meiner Lieblings-Sonntags-Ausflugsziele ist. Dort gibt es immer all das, was es sonst nicht auf den Straßen oder in Warungs gibt: leckere Salate, Brot, die besten Waffeln überhaupt, Sushi und ein abartig leckeres Nachtisch-Buffet!!! Im Preis von ca. 10 Euro ist auch die Benutzung der Poollandschaft und der Rutschen beinhaltet, was auch immer sehr geil ist. 

Nächster Stop war das Flaurent Spa, in dem ich mittlerweile schon Stammkundin bin. Ne Massage, Gesichtsbehandlung, Pediküre oder ein Hair-Spa kann man einfach immer brauchen meiner Meinung nach! :)

Abends mieteten wir uns dann noch mit Amelie, Maria und Hannah nen Raum in der Moviebox und schauten uns nen Film an. 

Montag früh war dann Abschied angesagt und Bekka flog wieder nach Jakarta zum Praktikum.
War auf jeden Fall ein tolles Wochenende! 

Dieng Plateau

Eins meiner persönlichen Highlights bis jetzt ist eindeutig das Dieng Plateau! Vorige Woche hatte ich zwei Tage ehrlich gesagt einfach rein gar nichts zu tun, da ich fleißige Studentin schon all meine Hausaufgaben/Präsis/Paper für die folgende Woche fertig hatte. Da der Rest aber noch zur Uni musste und noch anderes zu tun hatte, sah ich es schon vor mir: ein verlängertes Wochenende von Mittwoch bis Montag, an dem ich in Yogya versauere. Ah nein, stop. Für Samstag und Sonntag war Besuch von meiner Studienkommilitonin Bekka aus Jakarta eingeplant (siehe nächster Blogeintrag!). Trotzdem hieß es immer noch eine Beschäftigung für Donnerstag und Freitag zu finden. In Yogya versauern wollte ich nicht, hatte aber irgendwie auch keine Idee was ich mit zwei freien Tagen alleine anstellen sollte. In meinem Reiseführer stand was von nem Plateau, das in Zentral-Java sein sollte (ach, da wohn ich doch^^), klang ganz interessant. 
Donnerstag früh beim Frühstück war ich mir immer noch nicht sicher, wohin des Weges. Wirklich sehr sehr sehr spontan packte ich dann um halb 9 meinen kleinen Rucksack mit ein paar Klamotten, nem Fließpulli, Kamera und Ladegerät, googelte nochmal schnell den Weg und machte mich gegen kurz nach 9 Uhr auf den Weg zum Dieng Plateau! Laut Google Maps waren es 120km und ca. 2 Stunden Fahrt. Haja, geht ja, dachte ich mir. Im Endeffekt waren es dann doch fast 5 Stunden :D Obwohl mein geliebter Scoopy mir wirklich treue Dienste erweist, ist er leider nicht mehr der jüngste und zieht deshalb bergauf nicht mehr allzu gut, was wohl zum Teil auch zur langen Anfahrtszeit beitrug. Die Fahrt war wirklich toll: Vorbei an Reisfeldern, Bergen und Vulkanen wie z.B. dem Merapi und seinen Nachbarn, Flüssen und einfach wunderschöner Natur. 


Am Nachmittag angekommen ging ich zuerst zum Telaga Warna, dem Farben-See. Wenn die Sonne scheinte, hatte der See ganz viele verschiedene Farben und glitzerte richtig im Sonnenlicht. Leider war der See nur ein Schmaus für die Augen, aber nicht für die Nase, da es einfach abartig stank. Das lag jedoch am Schwefel, der mir zwei Tage lang eigentlich durchgehend durch die Nase zog. Nachdem ich den See einmal umrundet hatte, fand ich einen kleinen Pfad, der auf einen Hügel am Rande des Sees hochführte. Nach einem kurzen Fußmarsch konnte ich einen genialen Ausblick über den Telaga Warna genießen.




Kurz bevor es dunkel wurde, machte ich mich auf die Suche nach einem Schlafplatz und fand ein kleines Zimmer in einem Hostel in Dieng. Die Typen, die dort arbeiteten waren erst 18 und fanden es natürlich total geil, dass ne Weiße "Bule" hier allein unterwegs ist und bei ihnen im Hostel schläft. Zuerst fand ich sie ganz nett, aber nachdem ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, weil die anscheinend immer noch pubertierenden Bübchen im Gang Party machten und wohl sehr gut amüsierten, hätte ich sie am liebsten erwürgt. Gut nur, dass ich nicht zum Schlafen gekommen war, sondern nachts ebenfalls was vor hatte ;) Nein, keine Party oder ein Date mit nem "heißen" Indo (die gibts hier nämlich gar nicht haha). Eine der Must-Do's in Dieng ist der Aufstieg zum Mount Sikunir, der einen der schönsten Sonnenaufgänge Indonesiens bieten soll. Da mir die Hostel-Bübchen komischerweise keinen Guide besorgen wollten, fragte ich einfach am Vorabend noch nach dem Weg, schaute ihn mir kurz auf einer Karte an und machte mich nachts um halb 4 mit dem Roller auf den Weg zum ca. 7km entfernten Berg Sikunir. 
Nach einer kurzen aber dafür umso gruseligeren Fahrt im Stockdunkeln kam ich glücklicherweise beim richtigen Berg an und war auch nicht die einzige, die sich den Sunrise nicht entgehen lassen wollte. Da ich mal wieder so schlau war und an die wichtigsten Dinge nicht gedacht hatte (keine Decke und keine Taschenlampe dabei), sprach ich kurzerhand eine Gruppe von Indos an, mit denen ich dann den Berg bestieg. Einer der Jungs leuchtete mir die ganze Zeit mit seiner Taschenlampe direkt vor die Füße, hätte also nicht besser sein können ;) 
Oben angekommen sicherte ich mir sofort den besten Platz auf einem Fels mit perfekter Sicht über alle 7 umliegenden Berge und Vulkane und wartete, bis gegen 5 Uhr früh die Sonne aufging. Atemberaubend! 








Nach einer Stunde chillen und ner kurzen Dusche gings dann sofort weiter mit dem Roller durch die umliegenden Dörfer. Überall war total viel Schwefel, der aus den Talern aufstieg und einen ziemlich unangenehmen Geruch hinterließ. Teilweise konnte man sogar echt schlecht sehen. 







 Erster richtiger Stop war dann beim Arjuna Komplex, einer alten Tempelanlage. Einmal durch die Anlage durchgelaufen gings weiter Richtung Sikidang Krater, einem Schwefelkrater. Die 3-4km zum Krater lief ich diesmal, da die Landschaft so schön war und ich keinen Bock auf schon wieder Roller fahren hatte. Mein Arsch war eh noch platt von der 5stündigen Fahrt am Vortag und musste noch für den Rückweg geschont werden.



Der Sikidang Krater war echt sehenswert und beeindruckend. Und er stank.





Die Heimfahrt dauerte dann zum Glück nur noch knapp 3 Stunden, da ich einen anderen Weg vorbei am Borobudur nahm. 300km und 2 Tage später kam ich dann wieder daheim in Yogya an und richtete mein Zimmer für den Besuch, der am nächsten Tag schon kam.